Darmfunktionsstörungen bei Kindern

Gepostet von Mareike Lemme, 02.11.2018 15:03:00

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Darmprobleme bei Kindern können aus vielen verschiedenen Gründen auftreten. Einige stehen im Zusammenhang mit einer spezifischen Diagnose, wie z.B. Spina Bifida oder Anorektale Fehlbildung. Einige sind diffuser und unterscheiden sich im Laufe der Zeit, wie Verstopfung oder Bauchkrämpfe. Wir haben versucht, einige der Ursachen für Sie abzubilden.

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Zunächst wird zwischen „neurogener Darmfunktionsstörung“ und „funktionaler Darmfunktionsstörung“ unterschieden, auch wenn es ein paar Ausnahmen gibt.

Neurogene Darmfunktionsstörung

Rückenmarkverletzung

Rückenmarkverletzungen bei Kindern unter 15 Jahren sind sehr selten und machen weniger als 4% der Gesamtgruppe aus. Rückenmarkverletzungen bei Kindern unterscheiden sich ebenfalls von denen bei Erwachsenen. Zum Beispiel wird angenommen, dass die neurologische Genesung etwas besser ist, die Entwicklung der Skoliose wird aber häufiger bei Kindern beobachtet. Kinder mit Rückenmarkverletzung haben oft Probleme mit Blase und Darm.

Spina bifida

Spina bifida ist ein Geburtsfehler. Er tritt auf, wenn sich bei einem Baby die Knochen der Wirbelsäule nicht richtig um einen Teil des Rückenmarks herum bilden. Es gibt drei Haupttypen: Spina bifida occulta, Meningozele und Myelomeningozele. Myelomeningozele, auch bekannt als offene Spina bifida, ist die schwerste Form.

Kinder mit Spina bifida haben kaum oder gar keine Kontrolle über den Schließmuskel, was bei 13-71% der Kinder zu Stuhlinkontinenz führt. Aufgrund mangelnder Nervenversorgung bewegt sich der Stuhl zudem wesentlich langsamer durch den Dickdarm. Das bedeutet, dass dem Stuhl mehr Wasser entzogen wird, was ihn härter macht, was wiederum zu Verstopfung des Kindes führt.

Funktionelle Darmfunktionsstörung

Funktionelle Darmprobleme machen fast die Hälfte der Besuche beim pädiatrischen Gastroenterologen aus. Schmerzen, Verstopfung, Durchfall und Stuhlinkontinenz sind häufige Gründe für einen Arztbesuch.

Verstopfung

Verstopfung ist sehr häufig bei jüngeren Kindern. Rund ein Drittel der Kinder unter neun Jahren leiden ab und zu darunter. Von Verstopfung bei Kindern spricht man, wenn sie weniger als 3mal die Woche Stuhlgang haben. Es kann viele Gründe für Verstopfung geben: Einhalten oder Angst davor, auf die Toilette zu gehen, mangelnde Flüssigkeitszufuhr und/oder zu wenig Ballaststoffe in der Ernährung, emotionale Verärgerung und Einnahme von Medikamenten sind nur einige Beispiele.

Stuhlinkontinenz

Ein Kind, das verstopft ist, hat oftmals Flecken in seiner Unterhose. Diese entstehen, wenn flüssiger Stuhl von weiter oben im Darm an dem harten Stuhl im Rektum vorbeigeht und austritt. Dies ist ein Zeichen für Stuhlinkontinenz. Das Kind kann den flüssigen Stuhl nicht kontrollieren und weiß vielleicht nicht einmal, dass es Stuhl ausgeschieden hat.

Weitere Ursachen

Anorektale Fehlbildungen

Anorektale Fehlbildungen bedeuten, dass sich Anus und Rektum während der Schwangerschaft nicht richtig entwickelt haben. Dies tritt sehr früh in der fetalen Entwicklung auf. Es ist ein seltenes Problem, von dem etwas mehr Jungen als Mädchen betroffen sind (etwa 1 von 5000 Babys).

Morbus Hirschsprung

Morbus Hirschsprung ist eine Erkrankung, die den Dickdarm betrifft und Probleme mit dem Stuhlgang verursacht. Bei Kindern mit Morbus Hirschsprung fehlen die Nervenzellen in der Wand ihres Dickdarms oder Rektums. Diese Zellen sind für die normale wellenförmige Bewegung des Darms verantwortlich. Wenn sie fehlen, stoppt der Stuhl und verursacht Verstopfung. Die Länge des betroffenen Darms variiert. Morbus Hirschsprung ist eine angeborene Erkrankung. Die Krankheit kann auch erblich bedingt sein, d.h. ein Elternteil kann sie an ein Kind weitergeben.

Alle Darmprobleme, die durch die oben genannten Erkrankungen verursacht werden, können auf verschiedene Arten behandelt werden, aber allen gemeinsam ist, dass die Transanale Irrigation (TAI) eine gute Option sein könnte. Fragen Sie Ihren Arzt um Rat!

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