Wir machen einen echten Unterschied - Wellspect und Rollstuhlhandball

Gepostet von Mareike Lemme, 13.02.2019 13:50:00

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Es ist ein regnerischer und grauer Tag im niedersächsischen Neerstedt, ein Ortsteil der Gemeinde Dötlingen im Landkreis Oldenburg. Während sich vor der gemütlichen und bodenständigen Sporthalle nach und nach die Pfützen auf dem Asphalt bilden und die Regentropfen sich ihren Weg auf den Auto- und Fensterscheiben der Sporthalle gen Boden bahnen, bildet sich in der gutbürgerlichen Turnhalle eine kleine Menschentraube. Kinder, Jugendliche und  die beiden Bundesliga-Handballerinnen Jane Martens und Jenny Behrendt vom VfL Oldenburg, scharren sich um die von der Firma Wellspect gestifteten Sportrollstühle, die an diesem nassen Sonntagmorgen für jede Menge Strahlen und Sonnenschein bei den Athleten und Aktiven des Delmenhorster TV sorgen.

Gruppenfoto Rollstuhlhandball

 

Einleitung durch den TrainerJunge und junggebliebene Sportler und Athleten, die einer noch sehr jungen und inklusiven Sportart nachgehen und sich in ihren flotten Untersätzen einen Ball zuwerfen, zupassen und dribbeln. Die Rede ist vom Rollstuhlhandball. Statt per pedes jagen die Handballer in einem Sportrollstuhl der Lederkugel hinterher, um diese im gegnerischen Tor zu versenken. Ein Unterfangen, für das sich immer mehr Menschen begeistern, wie es Andreas Giebert, Rollstuhlhandball-Trainer mit über 38 Jahren Handball-Erfahrung, zu berichten weiß: „Mein Motto lautet: Inklusion mal anders. Bei uns kann jeder mitmachen, ob ehemalige Handballer, die aufgrund ihres Gesundheitszustandes nicht mehr spielen dürfen, Rollstuhlfahrer oder neugierige Leute wie du und ich. Es ist eine ganz tolle Geschichte, die wirklich Spaß macht. Der Zuspruch ist auch toll.“ Der 43-Jährige weiß wovon er spricht, gehen doch seine beiden Söhne Fynn-Morris und Ben-Louis regelmäßig im Rollstuhl auf Torjagd. Ein Hobby, dass der Handballtrainer und alleinerziehende Familienvater mit Herzblut und Leidenschaft betreibt.

Andreas Giebert und Christoph KimlingDa auf nationaler Ebene bislang noch kein verbindliches Regelwerk für Rollstuhlhandball entwickelt wurde, orientieren sich die Aktiven aktuell an den internationalen Regeln der Fußgänger. Rollstuhlhandball wird übrigens mit handelsüblichen Sportrollstühlen gespielt, die zur Sicherheit über einen Kippschutz bzw. eine hohe Kippstabilität verfügen. Ebenjene Rollstühle, besser gesagt 5 Stück davon, überbrachte Anfang Februar Christoph Kimling, Wellspect Market Development Manager (D-A-CH), den Handballern des Delmenhorster TV. Eine Spende, die Trainer und Kümmerer Giebert mit einem Lächeln entgegennahm. „Der Firma Wellspect“, holt Giebert aus wie ein Kreisläufer, „möchte ich meinen Dank aussprechen. Es ist fantastisch, dass sich die Verantwortlichen um Christoph Kimling so für den Rollstuhlhandball und unsere Initiative eingesetzt haben. Die Gestellung der Sportrollstühle stärkt unsere Arbeit mit Alt und Jung. Eine klasse Geschichte, die unser Wirken und unsere Arbeit enorm stärkt.“


Kinder beim RollstuhlhandballAber nicht nur der Übungsleiter zeigt sich mit besserer Laune, als das norddeutsche Wetter, sondern auch Marketing-Manager Christoph Kimling: „Uns als Wellspect ist es wichtig, Initiativen zu helfen, die unserer Philosophie entsprechen. Wir stehen ein für „A real difference“, also den echten Unterschied. Genau aus diesem Grund unterstützen wir Initiativen, die von Menschen wie Andreas Giebert mit Energie, Hingabe und Verve angetrieben werden. Rollstuhlhandball macht einen wahren Unterschied. Ein Sport, der Menschen unterschiedlicher Couleur zusammenbringt“. Sprach der zweifache Familienvater, dreht sich mit seinen Sportrollstuhl um die eigene Achse, um Sekunden später mit Andreas Gieberts Sohn Fynn-Morris um die Wette zu rollen und zu dribbeln.

Informationen über die Rollstuhlhandballer gibt es beim DRS (Deutscher Rollstuhl Sportverband) unter www.rollstuhlsport.de/rollstuhl-handball oder direkt bei Andreas Giebert (www.rolli-handball.de), der sich über weitere Partner und Unterstützer freuen würde.

Hier geht es zum Fernsehbericht des Regionalsenders

Text: Martin Schenk / Fotos: Uli Gasper

Themen: Veranstaltung