Die Wahl des optimalen Systems zur transanalen Irrigation kann bei jedem Einzelnen über den Erfolg und die langfristige Therapietreue entscheiden. Aber die Auswahl kann eine Herausforderung darstellen.
In einem kürzlich veröffentlichten Artikel von Emmanuel et al. in "Gastrointestinal nursing", 2019, wird die Wahl des transanalen Irrigationssystems für jeden einzelnen Anwender bewertet, um das Therapieergebnis zu optimieren.
Darmstörungen können mehrere Ursachen haben:
- Neurogene Darmfunktionsstörung bei einer Verletzung oder Erkrankung des Rückenmarks wie Multiple Sklerose (MS), Spina Bifida und Parkinson,
- funktionelle Darmerkrankung, wie idiopathische funktionelle Verstopfung und Schwierigkeiten den Darm zu entleeren,
- Funktionsstörungen des Beckenbodens wie Rektozele,
- postoperative Situationen wie das Low-anterior-Resektionssyndrom (LARS).
Alle haben ähnliche Symptome von Verstopfung und Stuhlinkontinenz, die sich auf die Lebensqualität eines Patienten auswirken.
Die transanale Irrigation (TAI) ist eine Therapie, um die Symptome einer Darmfunktionsstörung zu reduzieren und die Kontrolle über den Darm zu erlangen. Es gibt verschiedene Irrigationssysteme auf dem Markt, und eine fundierte Auswahl kann sowohl für das medizinische Fachpersonal als auch für den Patienten schwierig sein. In der Übersicht von Emmanuel et al. hat eine Konsensgruppe einen Entscheidungsleitfaden entwickelt, um mit TAI erfolgreich zu sein:
- Unterschiedliche Symptome und Indikationen können die Auswahl des für den Patienten optimalsten Irrigationssystems beeinflussen.
- Patienteninformation und -schulung einschließlich ausführlicher Erläuterung der TAI, des gewählten Irrigationssystems und des Zeitpunkts für den Beginn der Therapie.
- Patienten-Follow-up nach Beginn der TAI.
