Der Einfluss der transanalen Irrigation auf die Darmmikrobiota könnte sich positiv auf das Immunsystem auswirken und zu einer Verringerung der Harnwegsinfekte beitragen.
In dieser kleinen klinischen Studie von Futura et al. wurden Veränderungen der Darmmikrobiota nach Anwendung der transanalen Irrigation (TAI) bei Kindern mit Spina Bifida (SB) untersucht. Da diese Patienten eine erhöhte Inzidenz von Harnwegsinfektionen (HWI) haben und die Darmmikrobiota unterschiedliche Funktionen haben können, wie z. B. die Stimulierung des Immunsystems des Wirts, wurde auch vor und nach der TAI eine asymptomatische Bakteriurie untersucht. Spina Bifida-Patienten, die den intermittierenden Selbstkatheterismus (ISK) praktizieren und eine bestätigte neurogene Darmfunktionsstörung haben wurden in die Studie eingeschlossen und praktizierten drei Monate lang alle zwei Tage eine transanale Irrigation (TAI).
Die Ergebnisse zeigten, dass TAI die Darmfunktion signifikant verbesserte, jedoch wurden keine signifikanten Veränderungen in der Häufigkeit von Stuhlinkontinenz beobachtet. Es gab eine Tendenz zur Abnahme der asymptomatischen HWI und es gab Veränderungen in der Darmmikrobiota, hauptsächlich:
- die Bacteroides waren signifikant erhöht
- die Roseburias waren signifikant erhöht
Die Roseburias spielen eine regulatorische Rolle für die Darmmotilität und das Immunsystem des Wirts. Dies kann dazu beitragen, dass die Tendenz zu einer Verringerung der HWI besteht. Zusammenfassend verbesserte TAI die Verstopfung signifikant und veränderte die Darmmikrobiota, was sich positiv auf die Darmfunktion auswirkte.