Eine Tumorerkrankung des Rektums ist eine einschneidende Erfahrung im Leben eines jeden Betroffenen und deren Angehörigen. Oft ist eine Operation nötig, bei der der betroffene Darmabschnitt mit den anhängenden Lymphknoten entfernt und ein Stoma, also ein künstlicher Darmausgang temporär angelegt wird, um das OP-Gebiet zu schonen und Stuhlgang abzuhalten.
Oft erfolgt auch eine kräftezehrende Chemotherapie, manchmal gekoppelt mit einer Strahlentherapie. Nach 3 bis 6 Monaten kann der künstliche Darmausgang meist zurückverlagert werden und häufig folgt eine Anschlussheilbehandlung, um wieder zu Kräften zu kommen. Viele Patienten berichten jedoch dann von veränderten Stuhlgewohnheiten, die sich wie folgt äußern können:
- erhöhte Stuhlfrequenz tags sowie nachts
- nicht aufschiebbarer Stuhldrang
- Durchfall
- Verstopfung
- Inkontinenz
- Schmerzen bei der Stuhlentleerung
- Blähungen
Eine Rektumresektion muss nicht immer die Folge eines Rektumkarzinoms sein. Auch bei einer entzündlichen Divertikulitis, Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa kann eine Rektumresektion oder sogar eine ausgedehntere Darmresektion notwendig sein. Die oben genannten Symptome sind im Nachhinein meist jedoch die gleichen.
Ich erlebe immer wieder Patienten in der Beratung, die lange diese Symptome als gegeben hinnehmen in der Dankbarkeit eine (Tumor-)Erkrankung überstanden bzw. in den Griff bekommen zu haben, doch es ist wichtig, diese Symptome frühzeitig an die behandelnden Fachpersonen zu adressieren.
Wir raten den Betroffenen, sprechen sie mit ihrem ärztlichen Personal, ihren stomatherapeutischen Fachpersonen, ihren HomeCare-Betreuungspersonen und mit uns. Es gibt Hilfe und Unterstützung, Sie sind damit nicht alleine.
Es gibt eine Vielzahl an Therapieoptionen und Therapiepfeilern, die die Symptome verringern und so zur Steigerung der Lebensqualität nachhaltig beitragen.
- Überprüfen Sie Ihre Ernährung, führen Sie ein Ernährungstagebuch. Verschiedene Nahrungsmittel wirken sich unterschiedlich auf die Stuhlkonsistenz aus und können einen guten Beitrag zur Verringerung der Symptome leisten, kontaktieren Sie eine Ernährungsberatung.
- Sprechen Sie mit Ihrem behandelnden medizinischen Fachpersonen über unterstützende Medikamente.
- Beckenbodentraining kann man gut in den Alltag integrieren, zertifizierte Beckenbodentrainer zeigen Ihnen gerne Übungen für jeden Tag.*
- Biofeedback
- Transanale Irrigation (TAI)
*Zertifizierte Beckenbodentrainer*innen finden Sie über BeBo® Deutschland
Telefon: +49 8231 7631
Mail: bebo-deutschland@beckenboden.com
www.beckenboden.com
Sie erreichen die BeBo® telefonisch:
Mo, Mi, Fr 8:00 bis 12:00 Uhr
Di 10:00 bis 14:00 Uhr
Mit Navina Smart und Classic stehen Ihnen zwei Geräte zum gezielten Darmmanagement zur Verfügung, mit der Wahl zwischen Konus und Rektalkatheter können Sie Ihr Gerät nach Ihren Wünschen und Anforderungen zusammenstellen. Mit der transanalen Irrigation kann ein annehmbares Darmmanagement wiederhergestellt werden, bei dem Zeit und Ort der Darmentleerung selbst bestimmt werden können und das Leben wieder planbar wird und an Qualität gewinnt.
Bei der transanalen Irrigation wird körperwarmes Wasser ohne jegliche Zusätze über einen Konus oder einen Rektalkatheter in den Analkanal instilliert. Das Wasser erhöht das Volumen im Darm und regt die peristaltischen Bewegungen an. Nach kurzer Wirkdauer kann der Katheter oder Konus entfernt werden und der Darminhalt entleert sich in die Toilette. Damit wird oft der absteigende Darmabschnitt komplett entleert und man muss für die nächsten 24 – 48 Stunden keine Darmunfälle befürchten.
Die TAI kann selbstständig durchgeführt werden, entweder mit der manuellen Kontrolleinheit – Navina Classic – oder dem ersten und einzigen elektronischen Irrigationssystem – Navina Smart. Dies wird über Sensortasten durch Auflegen des Fingers bedient, wodurch auch Personen mit eingeschränkter Handfunktion, die die manuelle Pumpe ggf. nicht eigenständig bedienen könnten, die transanale Irrigation selbstständig durchführen können. Ebenso können die eingestellten Parameter gesperrt werden, was auch Kindern den Schritt in die Unabhängigkeit von den Eltern bzgl. ihres Darmmanagement erleichtert, gerade wenn sie älter werden.
Navina Smart kann mit der dazugehörigen Navina App via Bluetooth synchronisiert werden. So sieht man die Irrigationsdaten in einem digitalen Tagebuch, kann die einzelnen Anwendungen bewerten, in Diagrammen und Tabellen anzeigen lassen und auch mit dem medizinischen und/oder ärztlichen Ansprechpartnern per E-Mail teilen.
Navina Systems kann auch unterwegs auf Reisen mitgenommen werden und ermöglicht so ein unabhängiges und flexibles Leben.
Mein Name ist Catharina Cziczkat, ich arbeite bei Wellspect als Medical Advisor D/A/CH, bin Krankenschwester und Urotherapeutin und habe mehrere Jahre als TÜV-zertifizierte Stomatherapeutin mit Menschen mit künstlichem Blasen- oder Darmausgang gearbeitet.
Wenn Sie Fragen zu Navina Systems haben oder ein unverbindliches Beratungsgespräch wünschen, steht Ihnen unser Produktspezialist und selbst Navina-Anwender, Michael Nieslony, gerne zur Verfügung.
Senden Sie eine E-Mail mit Ihren Kontaktdaten und Fragen an TAI-Beratung@wellspect.com oder nehmen Sie direkt Kontakt auf unter der Rufnummer +49 0 64 31 98 69 -79.
Michael Nieslony steht Ihnen unter dieser Nummer montags bis freitags in der Zeit von 13:00 bis 18:00 Uhr für ein Beratungsgespräch zur Verfügung.