In meinem letzten Beitrag haben wir das Zusammenspiel von Blase und Darm betrachtet. Heute wollen wir etwas tiefer in die Thematik Ernährung und Verdauung sowie Hilfe durch die transanale Irrigation einsteigen.
Liebe Leserinnen und liebe Leser,
mein Name ist Catharina Cziczkat, ich arbeite als Gebietsleitung bei Wellspect, bin Krankenschwester, genauer gesagt Fachkrankenschwester zur Pflege wirbelsäulen- und rückenmarkverletzter Menschen. Seit Jahren berate ich Menschen mit Blasen- und Darmentleerungsproblemen aufgrund einer Querschnittlähmung, einer Spina bifida oder Multipler Sklerose und leite diese Betroffenen zum intermittierenden Katheterismus und zur transanalen Irrigation an.
„Der Mensch ist, was er isst.“ Dieses Sprichwort kennen wir alle und doch schenken wir diesem Zusammenhang wenig Aufmerksamkeit. In unserer schnelllebigen Zeit mit ständigen Ablenkungen
durch Smartphone und Fernsehen, den hohen Arbeitsanforderungen und dem Termindruck durch verschiedene Arztbesuche, Physio- und Ergotherapien sowie sonstige Erledigungen kommen wir aus dem Tritt, was unsere gesunde Ernährung und die gute Verdauung sehr stört. Chronische Verstopfung und Durchfälle beherrschen teils unseren Alltag.
Ich rate gerne zu einer ausgewogenen Ernährung, Mahlzeiten in Ruhe und ohne Ablenkung, eine
gute und kalorienfreie Flüssigkeitszufuhr über den Tag verteilt, um den Darm bestmöglich in seiner
Arbeit zu unterstützen. Das Führen eines Ernährungstagebuchs kann uns die Qualität und Quantität
unserer Mahlzeiten gut vor Augen führen.
Sehr gute und ausführliche Informationsunterlagen zu diesem Thema erhalten Sie von der Manfred
Sauer Stiftung.
Das Beratungszentrum für Ernährung & Verdauung Querschnittgelähmter der Manfred- Sauer-Stiftung widmet sich sowohl den Ernährungsproblemen als auch den neurogenen Darmfunktionsstörungen. Doch nicht nur Menschen mit einer Querschnittlähmung erhalten hier wertvolle Tipps, auch Patienten mit zum Beispiel Multipler Sklerose oder Spina bifida können sich beraten lassen. Das Ziel des Beratungszentrums ist die Verbesserung der Lebensqualität durch individuelle Problemlösungen. Alle Informationen zum Beratungsangebot finden Interessierte unter Unter dem Link stehen auch zahlreiche Broschüren als kostenloser Download zur Verfügung. |
Dem Leistungsniveau angepasste Bewegung über den Tag verteilt, hält uns und den Darm in Schuss.
Unser Dickdarm umrahmt unseren Bauch, startend von rechts unten steigt der Dickdarm bis unter den Rippenbogen an, verläuft dort quer zur linken Seite, um dort zum Enddarm/After abzusteigen. Mit einer Bauchmassage von rechts in kreisenden, dem Darmverlauf nachfolgenden Bewegungen spenden Sie Ihrem Darm eine gute Hilfe, seinen Inhalt weiter zu transportieren. Bitten Sie Ihre Physiotherapeutin/
Ihren Physiotherapeuten Ihnen eine sogenannte Colonmassage zu zeigen.
Gewöhnen Sie sich an, mehrfach täglich tiefe, ruhige Atemzüge in den „Bauch“ durchzuführen. Sie versorgen ihren Körper mit einer Extraportion Sauerstoff und „massieren“ nebenbei den Darm, in dem sich das Zwerchfell zusammenzieht und so Druck auf den querverlaufenden Anteil des Darms ausübt.
Fassen wir zusammen: Gute, ausgewogene Ernährung verteilt auf mehrere störungsfreie Mahlzeiten,
1,5–2 l kalorienfreie Flüssigkeit pro Tag, Bewegung, Massagen und eine tiefe Atmung sind eine Wohltat für Ihren Körper und Ihren Darm im Speziellen.
Bei einer Darmentleerungsstörung, z. B. durch Multiple Sklerose, Spina bifida aber auch chronischer
Verstopfung durch z. B. Medikamente oder andere funktionelle Störungen, ist die transanale Irrigation ein hervorragendes Mittel, um den Darm umfassend zu unterstützen.
Bei der transanalen Irrigation wird über einen blockbaren Rektalkatheter oder einen Konus körperwarmes Wasser mit Hilfe einer Pumpe in den Darm instilliert. Navina Systems steht ihnen
dabei als manuelles und als elektronisches Gerät zur Verfügung. Während der Einwirkzeit der
individuellen Wassermenge wird eine Volumenzunahme des Darminhalts simuliert und der Darm
beginnt mit Muskelbewegungen diesen Inhalt zu entleeren. Nach einigen Minuten entfernen Sie
den Katheter und entleeren den Darm kontrolliert auf der Toilette. Mit regelmäßigen Irrigationen
trainieren Sie Ihren Darm, alle 24–48 Stunden suchen Sie die Toilette auf, führen die Irrigation
durch und entleeren den Enddarm vollständig.
Quälende, häufige oder zeitintensive Toilettenbesuche können Sie reduzieren. Ein gut eingestellter
Darm hilft Ihrer Blase und kann den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen, Sie gewinnen mehr Freiheit.
Lassen Sie sich zu Navina Systems ganz unverbindlich und ausführlich informieren. Meine Kolleginnen
und Kollegen sowie ich freuen uns von Ihnen zu hören. Und sollten Sie bereits die transanale Irrigation
anwenden und möchten andere an Ihrer Geschichte teilhaben lassen, nehmen Sie an unserer
Aktion #mutmachgeschichten teil. Alle Informationen hierzu finden Sie hier. Unsere Leser freuen sich über Ihre persönliche #mutmachgeschichte!
Herzliche Grüße und auf bald
Ihre Catharina Cziczkat
PS: Sie möchten mehr von mir lesen? Dann abonnieren Sie jetzt den Wellspect-Blog und lesen Sie regelmäßig Beiträge zum Thema Blasen- und Darmmanagment. Einen weiteren Beitrag von mir finden Sie unter dem folgenden Link: Die Lösung für Blasen- und Darmprobleme